Monthly Archives: September 2014
Diabetes mellitus – oder warum Horst nicht schlank werden darf Teil 3
Schwer pustend setzte sich Horst auf den Stuhl im Cafe´ und begann sogleich, mir sein Leid zu klagen. Die Pillen ,die er von Dr. Zuckerfrei bekommen hatte,hatten zwar den Blutzucker sehr gut eingestellt, aber er wurde dabei immer fülliger. Solange, bis die Tabletten nicht mehr halfen. Eines Tages eröffnete ihm dann der Doktor mit sorgenvoller Miene, dass ab jetzt Insulin gespritzt werden müsse. Aber das sei kein Problem, zudem laufe gerade wieder eine Studie an der Horst teilnehmen werde .Ausserdem sei das Insulin ja auch die natürlichere Therapie , denn unser Körper produziert es schliesslich selber. Nur bei Horst reichte es eben nicht mehr aus, denn die Fettmassen die Horst vor sich hertrug waren einfach zu gewaltig.
Also. Insulin spritzen, neue Schulung und Ernährungsberatung. Dr. Zuckerfrei empfahl ihm zudem einige Diätprodukte zur Gewichtsreduktion, die er in der“ Praxis für Ernährungsberatung und Gewichtsreduktion“ kaufen könne. Glückliche Fügung, die Praxis war im selben Haus, nur eine Treppe höher. Ausgestattet mit neuen Medikamenten, Spritzen und allem was dazugehört, begab sich Horst in das nächste Stockwerk.“ Ernährungspraxis Erika Zuckerfrei“ stand auf dem Schild an der Tür. Wie praktisch, die Frau vom Doktor verkauft genau die Produkte, die Herr Doktor ihm so warm empfohlen hatte. Klasse, dachte Horst, hier arbeiten eben alle Hand in Hand.
6 Monate und weitere 8 Kilogramm später bekam Horst seinen Schlaganfall. Er konnte nicht mehr richtig sprechen, der Arm gehorchte ihm nicht mehr und sein rechtes Bein führte ein Eigenleben. Gudrun war entsetzt und brachte Horst in die nächste Klinik. Nach endlosen Wochen konnte Horst wieder einigermassen gehen und sprechen, allerdings arbeiten konnte er nicht mehr. Er war nun auf Gudruns Hilfe angewiesen und Dr. Zuckerfrei meinte bei seinem letzten Besuch, dass Horst von nun an doch besser beim Hausarzt aufgehoben sei, schliesslich müsste man sich jetzt doch mehr um ihn kümmern.
Da sass Horst nun, und fragte mich kleinlaut, ob er wieder zu mir kommen dürfe. Klar durfte er, nur von jetzt an würde konsequent abgenommen und regelmässig Sport getrieben, so wie er es schon vor langer Zeit hätte tun müssen.“ Gibt es dafür auch ein Programm“ fragte er und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Ich sah ihn lange ratlos an und bereute es aufrichtig, nicht Zuckerarzt geworden zu sein.
Das ist also die Geschichte von Horst , seiner Uneinsichtigkeit und dem Geschäft mit den Folgen des süssen Lebens.
Wünschen wir ihm alles Gute und vorallem Gesundheit.
Bis dann, Euer Dr. Anti-Age
Diabetes mellitus – oder warum Horst nicht schlank werden darf Teil2
Bei Horst und Gudrun hing der Haussegen schief. Gudrun behauptete seit Jahren auf ihn eingeredet zu haben, sein Leben umzustellen. Aber der Herr könne ja alles besser, nur im Schlafzimmer konnte er eigentlich garnichts mehr, ausser schnarchen und immer mehr Platz einzunehmen. Na, vielleicht würde ja alles besser , Horst hatte nämlich seinen Termin in einer „Zuckerpraxis“. Spätestens in einem Jahr würde alles wieder so sein wie früher,oder? Begleiten wir Horst also und schauen wie es ihm so erging.
“ Diabetologische Schwerpunktpraxis Dr. Zuckerfrei“ stand auf dem Schild. Nun, hier war er richtig. Diabetologen sind nämlich Mediziner, die sich besonders gut in der Behandlung Zuckerkranker auskennen.Sie kennen die neuesten Medikamente, sind gut geschult und fortgebildet . Hierin unterscheiden sie sich von einem biederen Hausarzt in – rein gar nichts. Aber es ist ihnen gelungen mit viel Getöse aus einem einfachen Diabetes ein höchst profitables Geschäft zu machen. Sonderverträge mit den Krankenkassen und einen guten Kontakt zur Pharmaindustrie – Zucker ist eben ein tolles Geschäft und damit alles einen besonderen wissenschaftlichen Anstrich bekommt, wird zertifiziert und dokumentiert und natürlich kontrolliert.
In diese Organisation wurde unser Horst nun aufgenommen. Bevor jedoch irgendjemand mit ihm sprach, musste er diversen Verträgen beitreten , sog. Krankenprogrammen ( DMP = Desease Managment Program) . Ohne ein solches Programm geht garnichts, denn genau diese Verträge machen Horst zu einem höchst profitablen Süssen , den es gilt , möglichst lange in seinen Fängen zu behalten, wir kommen später darauf zurück. Nachdem Horst sicher war, mit seinen Unterschriften auch keine Waschmaschine gekauft zu haben konnte es also losgehen. Er war endlich im Programm , nur den Diabetologen hatte er noch nicht gesehen, der war auf einer Fortbildung, aber dafür wurde viel Blut abgezapft, er bekam viele bunte Prospekte und einen Termin in 3 Wochen .Ach ja, nüchtern bitte. Horsts ohnehin schon dicker Hals wurde noch dicker. Na, die drei Wochen kriegen wir auch noch rum.
Dann endlich der Termin bei Dr. Zuckerfrei. Der war annährend genau so umfangreich wie Horst aber das konnte nur gut sein, vieleicht versteht er mich dann besser, dachte unser Süsser. In den nächsten 4 Minuten erfuhr Horst waum er so aus dem Leim gegangen war und was ihm in der Zukunft so alles drohte. Aber Dr. Zuckerfrei meinte, “ dass kriegen wir schon wieder hin“. Oh prima, der Dr. wollte auch an dem Programm teilnehmen , oder hatte Horst da was falsch verstanden?Nun am Ende des Gespräches bekam Horst ein paar Tabletten und Termine zur Zuckerschulung, am besten mit Gudrun zusammen , denn die hat ja den Kochlöffel in der Hand.
Am nächsten Montag hatten Horst und Gudrun dann ihren ersten Schulungstermin. Zusammen mit acht weiteren Leidensgenossen wurden sie von einer netten jungen Dame in die Geheimnisse des gesunden Essens eingeweiht. Mal hielt sie eine Gurke in die Höhe, dann zeigte sie auf eine Schale mit Erdbeeren um schliesslich eine Colaflasche mit angewidertem Gesicht in den Ausguss zu kippen. Alles verstanden, gut, dann bis nächsten Montag. Horst ging mit dem guten Gefühl nach Hause, bald ein neuer Mensch zu sein, schliesslich war er jetzt im Programm von Dr. Zuckerfrei und der würde ihn bestimmt nicht mehr loslassen.
Ein Jahr später sah ich Horst wieder. Er strahlte über alle Backen und verkündete mir stolz,dass sein Zucker wieder fast normal sei. Dank der Pillen und der guten Beratung von Dr. Zuckerfrei fühle er sich viel besser. Nun, ich konnte mir den Blick auf die immer noch mächtige Kugel über seinem Hosenbund nicht verkneifen und fragte ob sich denn sonst etwas verändert habe. Auch sein Cholesterin sei viel besser und der Blutdruck auch, na ja ein bisschen. Und das Gewicht? Diese Frage hätte ich nicht stellen sollen, und die nach körperlicher Bewegung auch nicht, denn Horst wurde augenblicklich ein wenig wütend. “ Das kommt schon noch“ rief er, schliesslich sei er ja in einem Spezialprogramm und neuerdings auch in einer Studie einer Pharmafirma. Ach so, na dann kann ja nichts mehr schiefgehen, oder.
Ich verlor Horst dann aus den Augen, bis ich ihn zufällig auf der Strasse traf. Die Figur war unverändert, allerdings zog er ein Bein leicht nach. Ich lud ihn auf einen Kaffee ein und er erzählte mir seinen Leidensweg in den letzten Jahren.
Doch davon mehr im nächsten Beitrag.
Bis dann Euer Dr. Anti-Age
„Fuck the Diets“ – oder die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau Teil 2
So, Gudrun hat sich von den ganzen Zahlen und begriffen erholt und kann nun lolslegen mit ihrem Kampf gegen Miss Molly. Sie muss jetzt nur noch ausrechnen, wieviel Kcal. sie am Tag einsparen muss, um im Monat , sagen wir ca. 1 1/2 Kilo abzunehmen.
Wie wir wissen hat Gudrun einen Gesamtumsatz von ca. 2100 Kcal. Sie beschliesst täglich 500 Kcal. einzusparen, dass sind immerhin 15000 Kcal im Monat. Genug um Molly tüchtig einzuheizen. Wieviel würde sie denn dann in pro Monat abnehmen?
Dazu wieder ein wenig Biochemie . Wie wir wissen, haben die Makronährstoffe Fett, Kohlenhydrate und Eiweiss bestimmte Brennwerte , ausgedrückt in Kcal. pro Gramm. Fett hat 9 , Eiweiss 5 und Kohlenhydrate 5 Kcal. / Gramm. Diese Werte stimmen nicht ganz, da Fett nie zu 100% aus Fett besteht. Das Gleiche gilt für Eiweiss und Kohlenhydrate. Uns reichen jedoch diese Werte. Jetzt braucht Gudrun nur noch die 15000 Kcal. die sie im Monat einspart durch 9 zu teilen und weiss, wievie Fettl sie abnimmt. Wow,ganze 1600 Gramm , d.h. mehr als eineinhalb Kilo. Stimmt das? Nun nicht ganz , denn Gudrun nimmt natürlich nicht nur Fett ab sondern leider auch Eiweiss, leider verschwinden nicht nur Mollys sondern auch Muskeleiweiss. Dennoch 1600 Gramm im ersten Monat sind nicht schlecht und auf der Waage sind es sicher 3 – 4 Kg , da anfänglich mächtig viwel Wasser ausgeschwemmt wird.
So , jetzt müssen wir Gudrun nur noch sagen , wie sie ihre Nahrung am besten zusammenstellt. Am besten so, dass sie ihren Mann Horst nicht verärgert,weil es nur noch irgendwelche Suppen gibt. Keine Angst Horst, du wirst weiter vernünftig versorgt und dein Diabetes wird sich dabei sicher nicht verschlechtern.
Also los. Teilen wir die 1600 Kcal pro Tag auf. Als erstes reduzieren wir die Kohlenhydrate. Statt 60% verringern wir sie auf 30% ( Tschüss Sonntagsbrötchen). Den Fettanteil lassen wir bei ca. 45% und den Eiweissanteil heben wir auf 25% an. Gudrun isst pro Tag also ca. 100 Gramm Kohlenhydrate, 85 Gramm Fett und ca. 80 Gramm Eiweiss . Sie ist mit unserem Vorschlag zufrieden, denn er bietet ihr viel Gestaltungsmöglichkeit und kann von auch langfristig durchgehalten werden. Selbst Horst ist begeistert können sie doch weiterhin einmal in der Woche in ihr Stammlokal gehen.
Welche Überlegung steht nun hinter der Empfehlung. Nun, durch die verringerte Kohlenhydratzufuhr glätten wir das Zucker- und damit auch das Insulinprofil. Damit hat es Gudrun leichter, sich von Miss Molly zu trennen, da der tatsächliche Fettabbau nicht behindert wird. Der relativ hohe Fettanteil sorgt für Energie , sodass Gudrun nicht ständig schlapp und müde ist. Zudem ist Fett ein Geschmacksträger und ermöglicht den Vitaminen, vom Darm aufgenommen zu werden.Keine Sorge , aus dem Fett in der Mahlzeit werden keine neuen Mollys doch davon später mehr. Ja, und das Euiweiss soll verhindern, das Gudruns Bizeps kleiner wird, sie also Muskelmasse verliert.
Klingt doch garnicht so kompliziert oder?. Ausserdem hat es einen guten ernährungswissenschaftlichen Hintergrund und , besonders wichtig, es kostet nichts. Keine besonderen Nahrungsmittel, keine Abos für Online Abnehmkurse und keine Mitgliedschaft bei irgendwelchen Gewichtswächtern. Durch die abwechslungsreiche Kost wird diese Methode auch nicht langweilig sodass die Chance gross ist, dass Gudrun auch noch in einem Jahr mit Spass bei der Sache ist.
Ja , mehr können wir an diesem Punkt für Gudrun nicht tun. Wir haben ihr alles an die Hand gegeben, um ihren Lebensstil zu ändern. Den letzten Schritt muss sie nun selbst machen. Und noch etwas, nur mit einer veränderten Ernährung wird es schwer Gudrun. Genau in diesem Moment kommt Horst ins Haus, mit einem Handtuch um den Hals und völlig verschwitzt. Er war im Fitness-Studio und hat Gudrun gleich mit angemeldet. Na, dass kann ja was werden Gudrun, erst die Ernährung umstellen und dann auch noch Sport treiben.
Sport, genau das war es was Gudrun immer im Kopf hatte, das fehlende Mosaiksteinchen um ihren Lebenstil wirklich umzustellen. Supi, auf in einen neuen Lebensabschnitt. Alles Gute dabei, ihr beiden.
Wir werden die beiden noch des öfteren treffen, vor allem im Sportstudio, wenn wir ihnen zeigen, wie sie am besten ihre veränderten Ernährungsgewohnheiten mit sportlicher Betätigung ergänzen können.
Doch davon in weiteren Beiträgen. Bis dann euer Dr. Anti-Age
„Fuck the Diets“ – oder die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau Teil 1.
So, jetzt hat Gudrun also eine Menge über Miss Molly gehört, und weiss vielleicht einige Diäten richtig einzuordnen.Und eines weiss sie ganz genau, sie wird nie nie wieder eine Diät machen, schon gar keine für die in ihre Geldbörse greifen muss. Sie beschliesst daher
“ Fuck the Diets“
und das ist gut so. Sie wird sich auch nicht mehr unter Druck setzen lassen. Weder von Horst ,ihrem Mann, auch nicht von ihren Freundinnen und schon garnicht von irgendwelchen supersportlichen,superschlanken Gestalten aus der Werbung. Sehr gut Gudrun , zeigs ihnen,zeig ihnen , dass man auch ohne Druck und Quälerei sein Wohlfühlgewicht erreichen kann und dabei auch noch fit für den Alltag wird. Lass dich nicht von den Veronas und Christines dieser Welt beeindrucken sondern geh deinen eigenen Weg.
Ja, und das macht unsere gute Gudrun dann auch. Helfen wir ihr dabei, ihr Ziel zu erreichen.
Gudrun stell dich vor den Spiegel und sag dir, was die an dir nicht gefällt aber sag dir auch was du besonders an dir magst. Schliesse einen Vertrag mit dir selbst in dem du dir eine Strategie zur Änderung festlegst. Gib dir Zeit zum Erreichen deiner Ziele , stelle die Anforderungen an dich selbst nicht zu hoch , lass deine Ziele erreichbar sein.
Ja, dann mal los. Fangen wir mit der Ernährung an. Gudrun weiss ja inzwischen, dass für eine dauerhafte Gewichtsabnahme ausschliesslich die negative Energiebilanz entscheidend ist. Zusätzlich spielt auch die Zusammensetzung der Ernährung eine Rolle, schliesslich soll es uns ja bei unsreren Weg zu weniger Pfunden gut gehen. Bevor sie aber zur Tat schreitet, will sie erst mal wissen, wo etwa ihr Wunschgewicht liegt. Hierzu eignet sich immer noch ganz gut der BMI, also der Body-Mass- Index. Dieser setzt Gudruns Körpergewicht in Beziehung zu ihrer Körpergrösse.
Für alle die es genau wissen wollen hier die Formel: BMI = Grösse / Körpergewicht zum Quadrat. Gudrun misst 170cm und wiegt 85KG , hat also einen BMI von ca. 29. Sie ist also entweder zu schwer für ihre Grösse oder zu klein für ihr Gewicht. Nun, wachsen wird sie nicht mehr, also runter mit den Pfunden. Aber wieviel Pfunde? Um das festzulegen muss man wieder den BMI bemühen, der besagt dass unser “ Normalgewicht“ zwischen einem BMI von 20 -25 liegt . Dann würde Gudrun etwa 70kg wiegen, also 15 kg müssen runter , geschätzte 3 Milliarden Miss Mollies.
Jetzt muss Gudrun nur noch wissen wieviel weniger sie essen muss , um diese 15kg loszuwerden.
Dazu müssen wir uns mit zwei weiteren Begriffen beschäftigen: Dem Grunderhaltungsumsatz und dem Grundumsatz. Für einen Moment wirds etwas trocken,muss aber sein, denn Gudrun soll schliesslich abnehmen.
Der Grunderhaltungsumsatz ist die Energiemenge in Kalorien gemessen, welche Gudruns Körper benötigt, um all seine Funktionen wahrzunehmen ohne abzunehmen. Grob berechnen kann man ihn ,wenn man sein Körpergewicht mit 18 multipliziert. Wers genauer wisseln will kann ihn nach der Harris – Benedict Formel ausrechnen.
Nach unserer Methode hat Gudrun also einen Grundumsatz vo etwa 1500 Kcal. Da sie aber nicht nur faul in der Ecke liegt kommt noch ein Zuschlag hinzu , der Leistungsumsatz. Dieser entsteht,wenn Gudrun sich bewegt, sei es zu Hause,im Beruf oder beim Sport. Klar, je intensiver sie sich bewegt, je höher ist der Leistungsumsatz. Um den Leistungsumsatz zu bestimmen ordnet man den verschiedenen körperlichen Aktivitäten einen sog. Aktivitätsfaktor zu. Dieser liegt zwischen 0,1 bei leichter Tätigkeit und 1,5 bei mittelschwerer Tätigkeit inkl.Freizeitsport.Gudrun hat einen Aktivitätsfaktor von 0,4, macht also insgesamt ca. 2100 Kcal Grunderhaltungsumsatz, manchmal auch als Gesamtumsatz bezeichnet.
Puh, ganz schön viel Theorie. Gudrun braucht erst mal einen Latte macchiato,die ganzen Zahlen und Formeln machen sie ganz schwindelig. Aber jetzt kann sie sich selber ausrechnen, wieviel Kalorien sie einsparen muss, um langfristig abzunehmen und sich dabei wohlzufühlen.
Wie sie das macht, davon mehr im nächsten Artikel
Bis dann. Euer Dr. Anti-Age
Es ist nie zu spät …. für die nächste Diät Ein kleiner Diätench(r)eck Teil 4
Die Sonne scheint unbarmherzig auf die Grassteppe , Nashorn – und Wasserbüffelherden ziehen am Horizont vorbei und eine Gruppe von Steinzeitmenschen ist auf der Jagd nach was Essbarem. Darunter ist auch ein Ururur- grossvater unserer Gudrun. Seit Tagen hatte er ausser Beeren , Pilzen und einer Handvoll Nüssen nichts mehr gegessen. Wenn ihnen nicht bald ein Mammuth über den Weg laufen läuft , sieht die Sache kritisch aus.
Gudruns Urururur- usw. Grossvater kannte nämlich noch keinen Ackerbau , auch Tierzucht oder ein sesshaftes Leben waren ihm fremd. Deswegen musste er nehmen was sich so anbot. Auch sein Gehirn war noch nicht das allergrösste ,sodass auf eine Kommunikation weitgehend verzichtet werden musste ( kann auch seine Vorteile haben).
Wir befinden uns also tief in der Steinzeit. Diese erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 2,5 Millionen Jahren und umfasst so den Zeitraum in dem wir Menschen vom Vierfüssler zum aufrecht gehenden Menschen wurden . Erst in den letzten 20000 Jahren wurden wir sesshaft , und dann kamen neue Nahrungsbestandteile wie Getreide und Milch auf den Speiseplan.
Wo ist aber nun der Zusammenhang zwischen dieser Ernährung und Gudruns Kampf gegen Molly und Familie und lohnt es sich für Gudrun sich näher mit ihrem Urahn und dessen Ernährungsweise auseinanderzusetzen? Schauen wir also , was ist dran an der
Paläo Diät
Theoretischer Hintergrund soll die Tatsache sein, dass sich unser Erbgut in den letzten 2,5 Millionen Jahren nicht verändert hat, und wir uns daher nicht artgerecht, d.h. an unseren Genen vorbei ernähren. Die heutige Ernährungsweise soll z. B. für Gudruns Röllchen über den Jeans und auch für ihre schlechten Blutfettwerte verantwortlich sein. Die Paläo ( Ur-) Diät bietet hier die Lösung aller Probleme. Weg mit dem Brot, den leckeren Sonntagsbrötchen, und dem köstlichen alten Gouda aus Holland. Stattdessen jede Menge Fleisch, Fisch, Nüsse, Beeren und durchaus auch Fettiges.
Na ja, denkt Gudrun, was meinem Urahnen gut getan hat, wird mir doch sicher auch gut tun. Dennoch kommen ihr Zweifel . Haben unsere Altvorderen wirklich so gegessen, und hat sich unser Erbmaterial tatsächlich nicht verändert? Nun, zunächst muss man Gudrun sagen, daß all diese Aussagen nicht bewiesene und teilweise falsche Hypothesen sind. Über die tatsächliche Ernährungsweise von Gudruns Uuur-Opa wissen wir nichts genaues. Zudem gab es nicht “ den Steinzeitmenschen“. In diesen 2 Millionen Jahren lebten bereits Menschen in Grönland und ernährten sich vorwiegend von Fisch und Fleisch , aber auch der afrikanische Kontinent war bereits voll mit unserer Spezies. Überwiegend bestand die Nahrung dort wohl aus Fleisch , Eiern und Milch der Tiere. Und unsere Gene? Natürlich haben die sich verändert, wir kennen über 800 genetische Änderungen seit dieser Zeit und tausende von sog. Mutationen ( ich will Gudrun aber den Ausflug in die Genetik ersparen). Bekanntestes Beispiel ist, dass wir uns an Milch und Milchprodukte gewöhnt haben, weil sich in unserem Darm ein bestimmtes Enzym , die Lactase, gebildet hat.
Na toll, denkt Gudrun, mal wieder eine Mischung aus Halbwahrheiten gemischt mit ein wenig wissenschaftlicher Begleitung und von geschäftstüchtigen Autoren und einer ebensolchen Lebensmittelindustrie vermarkteter Humbug. Nicht ganz liebe Gudrun. Die Grundidee dieser Ernährungform ist nicht so schlecht, sie ist eiweissreich und kohlenhydratarm und wenn man sich mit den Fetten zurückhält für einige Zeit durchzuhalten. Langfristig ist das nichts für Gudrun, allein schon der Gedanke , auf ihr Sonntagsbrötchen zu verzichten lässt sie schmerzhaft das Gesicht verziehen.
Langsam reicht es unserer Gudrun undplötzlich hat sie wieder das Gefühl, daß es da noch etwas anderes gibt um Molly in den Griff zu bekommen. Aber was nur? In diese Gedanken hinein platzt ihre Freundin , die gerade von ihrem Heilpraktiker gekommen ist. Sie strahlt Gudrun an und verkündet ihr die nun endgültige Strategie um Miss Molly zu vertreiben.
Doch davon, und wie man für viel Lärm um nichts viel Geld ausgeben kann im nächsten Beitrag.
Bis dann, euer Dr. Anti-Age