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Nach der Diät ist vor der Diät Ein kleiner Diätench(r)eck Letzter Teil

Gudrun ist ganz aufgeregt, weil ihre Freundin nun vielleicht endlich ihr Problem mit Miss Molly lösen kann. Ihre Freundin, nennen wir sie Christine, erzählt ganz euphorisch von einer Methode, mit der auch die Promis in Hollywood und Paris abnehmen würden. Gerade hat man ihr sogar Blut entnommen und in 2 Wochen bekommt sie einen Diätplan, der ausschliesslich auf ihren persönilchen Stoffwechsel zugeschnitten ist.

Dass der sogenannte individuelle Diätplan nicht von ihrem Heilpraktiker kommt, sondern direkt aus dem Computer des Unternehmens welche diese sensationelle Methode vertreibt, ahnt Christine nicht. Schliesslich hat sie für die Beratung und die Blutentnahme ca. 350.-€ bezahlt, und dafür kann man schliesslich einiges erwarten. Auf die Frage , welche Blutwerte denn bestimmt würden, antwortete ihr Heilpraktiker nur, dass es sich um ein Betriebsgeheimnis handeln würde,aber es wären mehr als 35 Werte. Klar dachte Christine,dass ein solch revolutionäres Verfahren“ top secret“ bleiben muss.

Nun, Gudrun ahnte langsam,worüber ihre Freundin sprach, nämich von

Metabolic Balance

Diese Methode wirbt damit, basierend auf bestimmten Blutwerten, einen individuellen Ernährungsplan aufzustellen. Ein sogenanntes „ganzheitliches Stoffwechselprogramm“  soll uns dauerhaft von unseren Wohlstandsröllchen befreien. Im Prinzip ist es eine Low-Carb Diät, welche in mehreren Phasen verläuft. Einer Vorbereitungsphase folgt eine Umstellungsphase in der nur bestimmte Lebensmittel gegessen werden dürfen.Anschliessend kommt eine Zeit der gelockerten Umstellung,bei der auch wieder begrenzt Kohlehydrate gegessen werden dürfen.

Ja supi,denkt Gudrun, so könnte es gehen. Molly geh in Deckung! Doch Vorsicht liebe Gudrun, lass uns mal etwas genauer hinsehen. Was uns zunächst auffällt ist, dass um die Blutwerte so ein Geheimis gemacht wird. Letztlich könnte Gudrun diese Werte auch bei Dr. XY an der Ecke machen lassen. Dass sich aus solchen Werten ein ganzheitliches Stoffwechselprofil ergeben soll glaubt selbst Gudrun nicht so recht. Ausserdem stellt Gudrun sich gerade vor, wie sie sich durch die verschiedenen Phasen quält. Und dann noch diese Lebensmittel. Sie sind teilweise so kompliziert zuzubereiten, dass sie alsFertigprodukte angeboten werden. Von wem wohl, nicht schwer zu raten. Klingt alles nach einem aufgeblasenem Modell um ein paar Pfunde zu verlieren. Sie hat ein wenig Mitleid mit ihrer Freundin Christine , gut, dass sie sich vorher informiert hat.

Einmal dabei macht sie sich auch noch gleich über die sog. Blutgruppendiät, HCG Diät ( Vorsicht) , Ducan Diät und andere schlau , und kommt immer zu dem gleichen Ergebnis. Teilweise wird völliger Blödsinn elegant verpackt und immer wieder gibt es Menschen die darauf hereinfallen, in der Hoffnung dieser langsam unheimlich wirkenden Miss Molly beizukommen.

Aber Gudrun muss sich nun entscheiden, denn in weniger als vier Wochen steht ihr Geburtstag an und bisher ist noch nichts passiert. Lasst uns daher sehen, ob wir unserer Gudrun etwas Vernünftiges mit auf den Weg geben können, etwas was mit dem sie auch noch in ein paar Jahren gut zurecht kommt ohne sich eingeengt zu fühlen.

Aber jetzt lassen wir sie noch ein wenig nachdenken bevor wir ihr  im nächsten Beitrag ein Paar Tips geben , um Molly doch noch zu überlisten.

Bis bald, euer Dr. Anti-Age

Little JOJO – nicht nur ein Kinderspielzeug

Gudrun hatte es geschafft. Pünktlich zu ihrem Geburtstag hatte sie sich von unzähligen Miss Mollies befreit und  12kg abgenommen. Stolz stand sie vor dem Spiegel , dort wo  noch vor kurzer Zeit kleine Röllchen über den Gürtel schauten war wieder eine Taille zu sehen. Ihre Freundinnen waren begeistert und Horst ihr Mann, blickte ein wenig neidisch auf seine bessere Hälfte.“ Auf dein Wohl“ riefen alle und Prosecco machte die Runde. Natürlich nur ein Gläschen, denn Gudrun zählte schon die Kalorien. Natürlich kann man auf einem Bein nicht stehen, und so folgten dem ersten Glas noch drei weitere. Dann wurde das Buffet eröffnet und kleine Schnittchen wechselten sich mit Käsepickern und Mettigeln ab. Schliesslich wurde man nur einmal 50.

Nun, jeder noch so schöne Geburtstag geht einmal vorbei. Es war ein tolles Fest, leider auch für Miss Molly und Freundinnen, welche mit grosser Freude in ihre alte Heimat, Gudruns Hüfte, zurückkehrten . Der Blick auf die Waage liess unsere Gudrun erstarren. Von den mühsam verlorenen 12kg waren nur noch acht übriggeblieben. Und nächste Woche hatte Oma Gerda Geburtstag , kurz darauf stand der Kegelausflug an und am Monatsende war der Urlaub geplant.

6 Monate später hatte Gudrun nicht nur die 12kg wieder zugenommen, sie hatte sich auch einen Überschuss von weiteren 4kg erfuttert. Ja toll, wieder hatte Little Jojo zugeschlagen. Unsere Gudrun war mehr als verzweifelt. Mit Mühe hatte sie Molly vom Acker gejagt, und jetzt war dieses Biest wieder da und hatte noch jede Menge Freundinnen mitgebracht. Wie konnte es nur soweit kommen.  Gudrun war mehr als ratlos.

Nun, was Gudrun passiert ist, haben schon unzählige Menschen erlebt, die sich mit einer Diät mühsam einige Pfunde abgehungert hatten. Gudrun wurde einfach ein Opfer des berüchtigten Jojo – Effektes. Genau wie ein Jojo sich mit Schwung nach unten bewegt um dann mit ebensolcher Energie wieder nach oben zuschnellen, so vefhält es sich auch mit dem Körpergewicht. Aber warum ist das so.?

Dazu müssen wier wieder in die Niederungen der Biochemie und der Physiologie herabsteigen. Keine Angst, ist wird nicht so schlimm  und wir sehen auch bald wieder das Tageslicht. Was passiert nun bei einer Gewichtsabnhme. ? Zunächst verlieren wir überschüssiges Körperwasser , daher der sichtbare Erfolg in den ersten Tagen. Danach gehts ans Muskelgewebe, richtig, wir verlieren Muskelmasse und danach erst schrumpft unser Fettgewebe. Durch die verringerte Kalorienzufuhr stellt sich auch unser Stoffwechsel um und geht in den Hungermodus. Dauert dieser Vorgang eine gewisse Zeit an, so gewöhnt sich unser Stoffwechselsystem an den verringerten Grundumsatz. Dieser Prozess wird durch den Verlust an Musklemasse nochmals beschleunigt, da unsere Muskeln die grössten Energieverbraucher im Körper sind. Heute ist man in der Lage, diese Vorgänge sehr genau zu messen. Das Verfahren hierzu ist die Bio Impedanz Analyse. Hierbei wird ein schwacher Strom durch den Körper geleitet. Muskelmasse leitet hierbei den Strom besser als Fettgewebe , und so kann man die Verteilung der verschiedenen Körperanteile sehr genau bestimmen. Doch begeben wir uns wieder ans Tageslicht und kehren zu unserer bedauernswerten Gudrun zurück.

Gudrun war also am Ende ihrer Diät in Little Jojos Falle getappt. Ihr durch den Verlust an Körperzellmasse und verringerter Kalorienzufuhr stark herabgefahrener Grundumsatz war mit den neuen Angeboten an Prosecco und Mettigeln völlig überfordert und leitete alle überschüssigen Kalorien an Miss Molly weiter. Die Folge sah Gudrun auf der Waage und suchte natürlich sofort einen Schuldigen. Und fand sie schnell in den vielen selbsternannten Ernährungsgurus. Alle erzählten gegen entsprechenden Salär , wie man in 10 Wochen soundsoviel Kilos loswürde, aber keiner sprach von der Zeit danach. Am Ende stand sie immer allein da, und war wieder Little Jojo und Miss Molly hilflos ausgeliefert.

Was aber können wir Gudrun raten, um Little Jojo keine Chance zu geben. Gibt es eine Diät, bei der dieser Kerl keine Gelegenheit gehabt hätte Gudruns Taille wieder unsichtbar zu machen.. Oder hat es garnichts mit einer speziellen Diätform zu tun.

Mehr darüber im nächsten Beitrag.

Bis dann Euer Dr. Anti- Age

 

 

 

Der JoJo -Effekt Wir schlagen Little Jojo ein Schnäpchen

Gudrun war sauer, auf sich, Miss  Molly und den Ernährungsguru aus dem Fernsehen. 10 Wochen hatte sie gelitten, selbst auf ihr geliebtes Obst hatte sie verzichtet und darauf gehofft , im Schlaf abzunehmen.Und jetzt das. Hinzu kam , dass Morgen ihre Freundin Susanne aus München kommen würde. Ausgerechnet Susanne, die seit 2 Jahren aller Welt ihre Traumfigur unter die Nase hielt. Dabei war sie eigentlich noch mehr mit Miss Molly und Freundinnen beladen gewesen als Gudrun. Aber irgendwie hatte sie es geschafft, sich Molly dauerhaft vom Hals zu halten. Aber wie? Nun, schauen wir uns das Erfolgsgeheimnis von Susanne genauer an.

Als Susanne vor mehr als 2 Jahren beschlossen hatte, Miss Molly zu Leibe zurücken, war sie durch Zufall auf ein Fitnessstudio gestossen, welches sich nur mit Menschen beschäftigte, die ein paar Pfund zu viel auf den Hüften hatten .Allein der Gedanke, sich nur mit Leidensgenossen auf den mühsamen Weg zum Wunschgewicht zu machen, motivierte Susanne ausserordentlich. Also auf zum Schnuppertraining. Doch bevor es richtig losging musste sie sich einigen unbequemen Fragen von Sina, der Chefin des Studios stellen. Wider Erwarten verlief das Gespräch in entspannter Athmosphäre und am Schluss wusste Susanne,“hier würde sie geholfen“.

Bevor Susanne sich nun in die Hände von Sina begibt, wollen wir kurz zusammenfassen, was mit Susanne geschehen ist. Zunächst hat sie den Entschluss gefasst, ihren diversen Rollen über dem Rockbund den Garaus zu machen. Darüber hinaus hat sie erkannt, dass es besser ist, diesen Weg gemeinsam mit anderen zu gehen. Und als letztes und wichtigstes hat sie in Sina einen Menschen gefunden, der sie nicht nur akzeptiert sondern auch freundschaftlich auf dem Weg zum Wunschgewicht begleiten würde. OPtimale Voraussetzungen also und Susanne ist von nun an hochmotiviert.

 

„Fuck the Diets“ – oder die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau Teil 1.

So, jetzt hat Gudrun also eine Menge über Miss Molly gehört, und weiss vielleicht einige Diäten richtig einzuordnen.Und eines weiss sie ganz genau, sie wird nie nie wieder eine Diät machen, schon gar keine für die in ihre Geldbörse greifen muss. Sie beschliesst daher

“ Fuck the Diets“

und das ist gut so. Sie wird sich auch nicht mehr unter Druck setzen lassen. Weder von Horst ,ihrem Mann, auch nicht von ihren Freundinnen und schon garnicht von irgendwelchen supersportlichen,superschlanken Gestalten aus der Werbung. Sehr gut Gudrun , zeigs ihnen,zeig ihnen , dass man auch ohne Druck und Quälerei sein Wohlfühlgewicht erreichen kann und dabei auch noch fit für den Alltag wird. Lass dich nicht von den Veronas und Christines dieser Welt beeindrucken sondern geh deinen eigenen Weg.

Ja, und das macht unsere gute Gudrun dann auch. Helfen wir ihr dabei, ihr Ziel zu erreichen.

Gudrun stell dich vor den Spiegel und sag dir, was die an dir nicht gefällt aber sag dir auch was du besonders an dir magst. Schliesse einen Vertrag mit dir selbst in dem du dir eine Strategie zur Änderung festlegst. Gib dir Zeit zum Erreichen deiner Ziele , stelle die Anforderungen an dich selbst nicht zu hoch , lass deine Ziele erreichbar sein.

Ja, dann mal los. Fangen wir mit der Ernährung an. Gudrun weiss ja inzwischen, dass für eine dauerhafte Gewichtsabnahme ausschliesslich die negative Energiebilanz entscheidend ist. Zusätzlich spielt auch die Zusammensetzung der Ernährung eine Rolle, schliesslich soll es uns ja bei unsreren Weg zu weniger Pfunden gut gehen. Bevor sie aber zur Tat schreitet, will sie erst mal wissen, wo etwa ihr Wunschgewicht liegt. Hierzu eignet sich immer noch ganz gut der BMI, also der Body-Mass- Index. Dieser setzt Gudruns Körpergewicht in Beziehung zu ihrer Körpergrösse.

Für alle die es genau wissen wollen hier die Formel:    BMI = Grösse / Körpergewicht zum Quadrat. Gudrun misst 170cm und wiegt 85KG , hat also einen BMI von ca. 29. Sie ist also entweder zu schwer für ihre Grösse oder zu klein für ihr Gewicht. Nun, wachsen wird sie nicht mehr, also runter mit den Pfunden. Aber wieviel Pfunde? Um das festzulegen muss man wieder den BMI bemühen, der besagt dass unser “ Normalgewicht“ zwischen einem BMI von 20 -25 liegt . Dann würde Gudrun etwa 70kg wiegen, also 15 kg müssen runter , geschätzte 3 Milliarden Miss Mollies.

Jetzt muss Gudrun nur noch wissen wieviel weniger sie essen muss , um diese 15kg loszuwerden.

Dazu müssen wir uns mit zwei weiteren Begriffen beschäftigen: Dem Grunderhaltungsumsatz und dem Grundumsatz. Für einen Moment wirds etwas trocken,muss aber sein, denn Gudrun soll schliesslich abnehmen.

Der Grunderhaltungsumsatz ist die Energiemenge in Kalorien gemessen, welche Gudruns Körper benötigt, um all seine Funktionen wahrzunehmen ohne abzunehmen. Grob berechnen kann man ihn ,wenn man sein Körpergewicht mit 18 multipliziert. Wers genauer wisseln will kann ihn nach der Harris – Benedict Formel ausrechnen.

Nach unserer Methode hat Gudrun also einen Grundumsatz vo etwa 1500 Kcal. Da sie aber nicht nur faul in der Ecke liegt kommt noch ein Zuschlag hinzu , der Leistungsumsatz. Dieser entsteht,wenn Gudrun sich bewegt, sei es zu Hause,im Beruf oder beim Sport. Klar, je intensiver sie sich bewegt, je höher ist der Leistungsumsatz. Um den Leistungsumsatz zu bestimmen ordnet man den verschiedenen körperlichen Aktivitäten einen sog. Aktivitätsfaktor zu. Dieser liegt zwischen 0,1 bei leichter Tätigkeit und 1,5 bei mittelschwerer Tätigkeit inkl.Freizeitsport.Gudrun hat einen Aktivitätsfaktor von 0,4, macht also insgesamt ca. 2100 Kcal Grunderhaltungsumsatz, manchmal auch als Gesamtumsatz bezeichnet.

Puh, ganz schön viel Theorie. Gudrun braucht erst mal einen Latte macchiato,die ganzen Zahlen und Formeln machen sie ganz schwindelig. Aber jetzt kann sie sich selber ausrechnen, wieviel Kalorien sie einsparen muss, um langfristig abzunehmen und sich dabei wohlzufühlen.

Wie sie das macht, davon mehr im nächsten Artikel

Bis dann. Euer Dr. Anti-Age

Es ist nie zu spät …. für die nächste Diät Ein kleiner Diätench(r)eck Teil 4

Die Sonne scheint unbarmherzig auf die Grassteppe , Nashorn – und Wasserbüffelherden ziehen am Horizont vorbei und eine Gruppe von Steinzeitmenschen ist auf der Jagd nach was Essbarem. Darunter ist auch ein Ururur- grossvater unserer Gudrun. Seit Tagen hatte er ausser Beeren , Pilzen und einer Handvoll Nüssen nichts mehr gegessen. Wenn ihnen nicht bald ein Mammuth über den Weg laufen läuft , sieht die Sache kritisch aus.

Gudruns Urururur- usw. Grossvater kannte nämlich noch keinen Ackerbau , auch Tierzucht oder ein sesshaftes Leben waren ihm fremd. Deswegen musste er nehmen was sich so anbot. Auch sein Gehirn war noch nicht das allergrösste  ,sodass auf eine Kommunikation weitgehend verzichtet werden musste ( kann auch seine Vorteile haben).

Wir befinden uns also tief in der  Steinzeit. Diese erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 2,5 Millionen Jahren und umfasst so den Zeitraum in dem wir Menschen vom Vierfüssler zum aufrecht gehenden Menschen wurden . Erst in den letzten 20000 Jahren wurden wir sesshaft , und dann kamen neue Nahrungsbestandteile wie Getreide und Milch auf den Speiseplan.

Wo ist aber nun der Zusammenhang zwischen dieser Ernährung und Gudruns Kampf gegen Molly und Familie und lohnt es sich für Gudrun sich näher mit ihrem Urahn und dessen Ernährungsweise auseinanderzusetzen? Schauen wir also , was ist dran an der

Paläo Diät

Theoretischer Hintergrund soll die Tatsache sein, dass sich unser Erbgut in den letzten 2,5 Millionen Jahren nicht verändert hat, und wir uns daher nicht artgerecht, d.h. an unseren Genen vorbei ernähren. Die heutige Ernährungsweise soll z. B. für Gudruns Röllchen über den Jeans und auch für ihre schlechten Blutfettwerte verantwortlich sein. Die Paläo ( Ur-) Diät bietet hier die Lösung aller Probleme. Weg mit dem Brot, den leckeren Sonntagsbrötchen, und dem köstlichen alten Gouda aus Holland. Stattdessen jede Menge Fleisch, Fisch, Nüsse, Beeren und durchaus auch Fettiges.

Na ja, denkt Gudrun, was meinem Urahnen gut getan hat, wird mir doch sicher auch gut tun. Dennoch kommen ihr Zweifel . Haben unsere Altvorderen wirklich so gegessen, und hat sich unser Erbmaterial tatsächlich  nicht verändert? Nun, zunächst muss man Gudrun sagen, daß all diese Aussagen nicht bewiesene  und teilweise falsche Hypothesen sind. Über die tatsächliche Ernährungsweise von Gudruns Uuur-Opa wissen wir nichts genaues. Zudem gab es nicht “ den Steinzeitmenschen“. In diesen 2 Millionen Jahren lebten bereits Menschen in Grönland und ernährten sich vorwiegend von Fisch und Fleisch , aber auch der afrikanische Kontinent war bereits voll mit unserer Spezies. Überwiegend bestand die Nahrung dort wohl aus Fleisch , Eiern und Milch der Tiere. Und unsere Gene?  Natürlich haben die sich verändert, wir kennen über 800 genetische Änderungen seit dieser Zeit und tausende von  sog. Mutationen ( ich will Gudrun aber  den Ausflug in die Genetik ersparen). Bekanntestes Beispiel ist, dass wir uns an Milch und Milchprodukte gewöhnt haben, weil sich in unserem Darm ein bestimmtes Enzym , die Lactase, gebildet hat.

Na toll, denkt Gudrun, mal wieder eine Mischung aus Halbwahrheiten gemischt mit ein wenig wissenschaftlicher Begleitung  und von geschäftstüchtigen Autoren und einer ebensolchen Lebensmittelindustrie vermarkteter Humbug. Nicht ganz liebe Gudrun. Die Grundidee dieser Ernährungform ist nicht so schlecht, sie ist eiweissreich und kohlenhydratarm und wenn man sich mit den Fetten zurückhält für einige Zeit durchzuhalten. Langfristig ist das nichts für Gudrun, allein schon der Gedanke , auf ihr Sonntagsbrötchen zu verzichten lässt sie schmerzhaft das Gesicht verziehen.

Langsam reicht es unserer Gudrun undplötzlich hat sie wieder das Gefühl, daß es da noch etwas anderes gibt um Molly in den Griff zu bekommen. Aber was nur? In diese Gedanken hinein platzt ihre Freundin , die gerade von ihrem Heilpraktiker gekommen ist. Sie strahlt Gudrun an und verkündet ihr die nun endgültige Strategie um Miss Molly zu vertreiben.

Doch davon, und wie man für viel Lärm um nichts viel Geld ausgeben kann im nächsten Beitrag.

Bis dann, euer Dr. Anti-Age

Fatburner oder warum die Erde keine Scheibe ist….. Teil 1

Sie sind in aller Munde – Nahrungsmittel, Pülverchen und Tabletten – die nur eins sollen: Unser angefuttertes Fett wegbrennen. Fatburning gehört inzwischen zum Wortschatz wie “ Mailen,Chillen oder Walken“. Ist doch super,schnell ein bisschen Chili über die Bratkartoffeln oder kaltes Wasser vor dem Frühstück und schon schmilzt es,unser schönes Fett. Wirklich?  Nun schauen wir uns die Sache etwas genauer an um dann selbst zu entscheiden. In den folgenden Beiträgen werde ich mich mit den gängisten Empfehlungen zu diesem Thema beschäftigen.

Dazu müssen wir allerdings in unseren  eigenen Mikrokosmos hinabsteigen.Keine Angst es tut nicht weh und ist ( hoffentlich) nicht allzu langweilig  .Nehmt Euch eine ruhige Stunde abends mit einem Glas (Ingwer?)Tee und folgt mir in das Reich der Biochemie,der Physiologie und der kleinen Zellstrukturen ohne die wir nicht auf dieser Erde wären.

Vielleicht gibt es aber  auch einen praktischen Nutzen denn die meisten sog. Fatburner bringen nur eins zum Schmelzen: Unseren Geldbeutel.

So, auf gehts knöpfen wir uns den ersten Kandidaten vor:

Das Carnitin

“ Abnehmen mit Carnitin, Ankurbeln des Fettstoffwechsels,Fatburnen ohne Anstrengung“ , so oder so ähnlich klingt die Werbung die uns zum Kauf von Carnitin als Nahrungsergänzung verleiten soll. Klingt gut , ich muss nur genug davon nehmen und schwupps — ist es weg,  mein Röllchen über der Jeanshose. Zu schön um wahr zu sein. Schauen wir daher wie es um den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen wirklich bestellt ist. Daher müssen wir ,Ihr habt es schon befürchtet,  uns in die Welt der Biochemie und unserer Zellen begeben.Aber zunächst wollen wir klären , was ist überhaupt Carnithin.

Carnitin ist eine Verbindung aus zwei Aminosäuren und wird im Körper synthetisiert, vor allem in der Leber und der Niere. Zusätzlich nehmen wir es durch unsere Nahrung auf ,hauptsächlich durch Fleisch. Fast das gesamte Carnitin steckt in unseren Muskelzellen und da hat es nur eine Aufgabe ,Fett zu “ verbrennen“. Also doch, haben wir doch immer schon gewusst oder? Schauen wir uns die Sache genauer an und los geht die Reise in unsere Muskelzelle.Dafür müssen wir vorher noch einen anderes Teilchen unseres Körpers kennenlernen,die Mitochondrien, die eigentlichen Kraftwerke in uns , die uns rund um die Uhr mit Energie versorgen. Diese befinden sich in unseren Zellen und verfeuern die „Rohstoffe“ nämlich Fette und Kohlehydrate um uns zum Beispiel atmen zu lassen. Nun irgendwie müssen diese Rohstoffe ja in die Zellen und dann in die Kraftwerke gelangen.Schauen wir wie das mit den Fetten geht und welche Rolle unser Carnitin dabei spielt.

Stellen wir uns vor,  einigen Fettsäuren gelingt die Flucht aus einer Fettzelle in der Absicht, uns mit frischer Energie zu versorgen. Dazu bitten sie eine Muskelzelle sie hereinzulassen.Kaum drinnen , nehmen sie sich ein Taxi und lassen sich zu den nächstgelegenen Kraftwerk fahren um damit ihre Bestimmung zu finden.Sie werden zu Energie!!!

Wer ist nun was in diesem Spiel? Nun die Fettsäure, welche an eine Muskelzelle gelangt,braucht einen Türöffner , die “ hormonsensitive Lipase“ welche sie hineinlässt. Dort angekommen wird sie vom Taxi,unserem Carnitin zum Kraftwerk ,den Mitochondrien gebracht und dort eingeschleust und „verbrannt“.

Alles klar? Was passiert nun,wenn ich Carnitin zu mir nehme? Nix,rein garnix. Warum nicht? Nun, Carnitin hat in der Muskelzelle eine ca 50 – 70 mal höhere Konzentration als im Blut , sodass eine Erhöhung der Konzentration im Blut durch zusätzliche Zufuhr absolut nicht nutzt.Es wird schlichtweg nicht von der Zelle aufgenommen,da diese mehr als genug hat.

Der eigentliche Grund für die Unwirksamkeit ist aber ein anderer. Wir erinnern uns an die Taxifunktion des Carnitins. Welchen Sinn macht es, die Anzahl der Taxen in den Zellen zu vermehren,wenn nicht mehr Gäste sprich Fettsäuren in die Zellen gelangen? Gar keinen. Der Flaschenhals bei der sog. Fettverbrennung besteht vor der Zelle im Bereich der “ hormonsensitiven Lipase“. Und die lässt sich durch die Einnahme von Carnitin nicht steigern.

So, alles mal sacken lassen. Nun wissen wir,was Carnitin auf keinen Fall macht. Was aber macht es dann? Auf jeden Fall teuren Urun,da es über die Nieren ausgeschieden wird.

Bis dann, euer Dr. Anti-Age

Hallo und ein herzliches Willkommen!

Ich freue mich, dass Du auf meine Seite gefunden hast. In diesem Blog veröffentliche ich regelmäßig Artikel rund um das Thema Anti-Aging, Sport und Ernährung. Neben vielen nützlichen Ratschlägen und Empfehlungen findest Du hier auch kritische Beiträge zu Fragen die sich mit den og. Themen beschäftigen.

Anti-Aging ist keine Frage des Alters sondern eine Einstellung zum Älterwerden. Aber es ist auch ein großes Geschäft. Ein Geschäft mit der Hoffnung, der Natur ein Schnippchen zu schlagen.

Selbsternannte Experten und Fitnessgurus versuchen uns ständig irgendwelche Mittel und Methoden zu verkaufen und wir fallen oft genug darauf herein.

Ziel meines Blogs ist es, durch diesen Dschungel von Versprechungen zu führen, und die Spreu vom Weizen zu trennen. Dabei freue ich mich auf eine rege Diskussion und viele Anregungen.

Dein Dr. Anti-Age