Es ist nie zu spät …. für die nächste Diät Ein kleiner Diätench(r)eck Teil 4

Die Sonne scheint unbarmherzig auf die Grassteppe , Nashorn – und Wasserbüffelherden ziehen am Horizont vorbei und eine Gruppe von Steinzeitmenschen ist auf der Jagd nach was Essbarem. Darunter ist auch ein Ururur- grossvater unserer Gudrun. Seit Tagen hatte er ausser Beeren , Pilzen und einer Handvoll Nüssen nichts mehr gegessen. Wenn ihnen nicht bald ein Mammuth über den Weg laufen läuft , sieht die Sache kritisch aus.

Gudruns Urururur- usw. Grossvater kannte nämlich noch keinen Ackerbau , auch Tierzucht oder ein sesshaftes Leben waren ihm fremd. Deswegen musste er nehmen was sich so anbot. Auch sein Gehirn war noch nicht das allergrösste  ,sodass auf eine Kommunikation weitgehend verzichtet werden musste ( kann auch seine Vorteile haben).

Wir befinden uns also tief in der  Steinzeit. Diese erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 2,5 Millionen Jahren und umfasst so den Zeitraum in dem wir Menschen vom Vierfüssler zum aufrecht gehenden Menschen wurden . Erst in den letzten 20000 Jahren wurden wir sesshaft , und dann kamen neue Nahrungsbestandteile wie Getreide und Milch auf den Speiseplan.

Wo ist aber nun der Zusammenhang zwischen dieser Ernährung und Gudruns Kampf gegen Molly und Familie und lohnt es sich für Gudrun sich näher mit ihrem Urahn und dessen Ernährungsweise auseinanderzusetzen? Schauen wir also , was ist dran an der

Paläo Diät

Theoretischer Hintergrund soll die Tatsache sein, dass sich unser Erbgut in den letzten 2,5 Millionen Jahren nicht verändert hat, und wir uns daher nicht artgerecht, d.h. an unseren Genen vorbei ernähren. Die heutige Ernährungsweise soll z. B. für Gudruns Röllchen über den Jeans und auch für ihre schlechten Blutfettwerte verantwortlich sein. Die Paläo ( Ur-) Diät bietet hier die Lösung aller Probleme. Weg mit dem Brot, den leckeren Sonntagsbrötchen, und dem köstlichen alten Gouda aus Holland. Stattdessen jede Menge Fleisch, Fisch, Nüsse, Beeren und durchaus auch Fettiges.

Na ja, denkt Gudrun, was meinem Urahnen gut getan hat, wird mir doch sicher auch gut tun. Dennoch kommen ihr Zweifel . Haben unsere Altvorderen wirklich so gegessen, und hat sich unser Erbmaterial tatsächlich  nicht verändert? Nun, zunächst muss man Gudrun sagen, daß all diese Aussagen nicht bewiesene  und teilweise falsche Hypothesen sind. Über die tatsächliche Ernährungsweise von Gudruns Uuur-Opa wissen wir nichts genaues. Zudem gab es nicht “ den Steinzeitmenschen“. In diesen 2 Millionen Jahren lebten bereits Menschen in Grönland und ernährten sich vorwiegend von Fisch und Fleisch , aber auch der afrikanische Kontinent war bereits voll mit unserer Spezies. Überwiegend bestand die Nahrung dort wohl aus Fleisch , Eiern und Milch der Tiere. Und unsere Gene?  Natürlich haben die sich verändert, wir kennen über 800 genetische Änderungen seit dieser Zeit und tausende von  sog. Mutationen ( ich will Gudrun aber  den Ausflug in die Genetik ersparen). Bekanntestes Beispiel ist, dass wir uns an Milch und Milchprodukte gewöhnt haben, weil sich in unserem Darm ein bestimmtes Enzym , die Lactase, gebildet hat.

Na toll, denkt Gudrun, mal wieder eine Mischung aus Halbwahrheiten gemischt mit ein wenig wissenschaftlicher Begleitung  und von geschäftstüchtigen Autoren und einer ebensolchen Lebensmittelindustrie vermarkteter Humbug. Nicht ganz liebe Gudrun. Die Grundidee dieser Ernährungform ist nicht so schlecht, sie ist eiweissreich und kohlenhydratarm und wenn man sich mit den Fetten zurückhält für einige Zeit durchzuhalten. Langfristig ist das nichts für Gudrun, allein schon der Gedanke , auf ihr Sonntagsbrötchen zu verzichten lässt sie schmerzhaft das Gesicht verziehen.

Langsam reicht es unserer Gudrun undplötzlich hat sie wieder das Gefühl, daß es da noch etwas anderes gibt um Molly in den Griff zu bekommen. Aber was nur? In diese Gedanken hinein platzt ihre Freundin , die gerade von ihrem Heilpraktiker gekommen ist. Sie strahlt Gudrun an und verkündet ihr die nun endgültige Strategie um Miss Molly zu vertreiben.

Doch davon, und wie man für viel Lärm um nichts viel Geld ausgeben kann im nächsten Beitrag.

Bis dann, euer Dr. Anti-Age

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert